Interview mit Innenarchitektin Catrin Dräger
Frau Dräger, Sie sind die Projektleiterin im Architekturbüro, die maßgeblich am Entwurf des Projekts beteiligt war. Was hat für Sie persönlich den Reiz ausgemacht?
Für mich ist das Projekt ein buchstäbliches Traumprojekt. Die Lage ist wirklich fantastisch. Unser Anspruch ist immer, dass unser Entwurf sich in die umgebende Bebauung und Landschaft einfügt. Dennoch muss die Ablesbarkeit zwischen Alt und Neu, Natur und Gebautem gewährleistet sein, was natürlich eine große Herausforderung ist, aber auch höchstes Ziel moderner Architektur bedeuten muss. Diesen Anspruch nicht nur für ein Gebäude zu haben, sondern gleich für sechs, bedeutet mit variablen Rahmenparametern arbeiten zu müssen. Jede Bauteilverschiebung vom grundsätzlichen Layout der Baukörper bis zur Kubatur und insbesondere die Abstimmung der Fassaden und Fensteröffnungen zueinander ist eine heikle Aufgabe. Jedes Element bedingt das andere und das der benachbarten Häuser.
Das hört sich nach einem komplizierten Entwurfsprozess an. Sie scheinen viel Mühe auf die äußere Wirkung der Häuser untereinander verwendet zu haben, dennoch könnte der spätere Bauherr eigene Vorstellungen realisieren wollen. Wie würde man hier ganz konkret mit der Gestaltung der äußeren Hülle umgehen? Welche Variationsmöglichkeiten sehen Sie hier?
Natürlich kann man aus einem großen Farbspektrum und unterschiedlichen Putzstrukturen wählen. Dennoch empfehleich in der Welt der bisher vorgeschlagenen Farben, die auch in den Visualisierungen schön zu sehen sind, zu bleiben. Ich fände es sehr schade, wenn alle Häuser am Schluss gleich aussehen oder z. B. alle Häuser links der Zufahrt dunkel und alle rechts davon hell wären. Gut wäre es daher, wenn sich die Bauherren untereinander besprechen und die Entscheidung für die Putzoberfläche, die Wandfarbe und die Fensterfarbe in Abstimmung treffen. Hier sind wir dann auch sehr gerne behilflich.